Wie ist gesellschaftliche Ordnung möglich? Dies ist eine Kernfrage – einer einflussreichen Lesart zufolge sogar die zentrale Frage – der Sozialwissenschaften. Sozialtheoretisch wird sie in erster Linie am Begriff der Integration verhandelt. Politisch findet sie typischerweise in Krisenzeiten Aufmerksamkeit. Dabei variieren die Semantiken: Gemeinschaft, Solidarität, Vertrauen, gegenwärtig v.a. Zusammenhalt. Ziel der Veranstaltung ist, anhand der Lektüre klassischer und neuerer Beiträge erstens zu klären, was Integration für differenzierte, heterogene und dynamische Gesellschaften bedeuten kann, und dabei zweitens die Spezifika der unterschiedlichen Terminologien und ihrer Verwendungskontexte in den Blick zu nehmen. Es handelt sich um eine Master-Veranstaltung, welche Bereitschaft zur intensiven Lektüre und gemeinsamen Diskussion deutsch- und englischsprachiger Texte aus dem Bereich der klassischen und aktuellen politikwissenschaftlichen und soziologischen Theorie voraussetzt. Im Rahmen einer Vorbereitungssitzung werden wir die inhaltlichen Schwerpunkte und die Termine für die nachfolgenden Blöcke (zwei Wochenenden im Verlauf der Vorlesungszeit) gemeinsam festlegen. Der Kurs bietet auch die Möglichkeit, das neue Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt zu begleiten.