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In diesem Abschnitt erfahren Sie: Wie kann man „selbstreguliertes Lernen“ bei Kindern fördern?
Und wie können Sie als Eltern einen Beitrag hierzu leisten?-
Wahrscheinlich haben Sie schon die Erfahrung gemacht, dass Ihr Kind manchmal Ihre Unterstützung braucht, wenn es alleine lernen soll. Viele Eltern kennen Diskussionen um das Bearbeiten von Hausaufgaben und das Lernen für Klassenarbeiten. Sie kennen das sicher auch von sich selbst: Es ist nicht immer leicht, sich selbst zum Lernen zu motivieren und die Herangehensweise zu wählen, die am besten zum Lernerfolg führt. Lehrerinnen und Lehrer beschäftigen sich tagtäglich mit der Herausforderung, Bedingungen zu schaffen, in denen Schülerinnen und Schüler bestmöglich lernen können.
Wie kann man Kinder dabei unterstützen?
Wie lässt sich „selbstreguliertes Lernen“ fördern?Um selbstreguliert lernen zu können, braucht es Zweierlei: Erstens braucht es den Freiraum, überhaupt selbstbestimmt beim Lernen vorgehen zu können. Wer Kindern solche Freiräume lässt, der fördert selbstreguliertes Lernen indirekt. Zweitens braucht es Wissen über passende Strategien und die Fähigkeit, diese Strategien beim Lernen anwenden zu können. Wer Kindern gezielt solche Strategien vermittelt, der fördert selbstreguliertes Lernen direkt.
Beide Arten der Förderung sind wichtig. Informieren Sie sich hier näher über Möglichkeiten der indirekten und direkten Förderung und erfahren Sie, wie auch Sie als Eltern ihr Kind beim selbstregulierten Lernen unterstützten können:
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Die indirekte Förderung: Freiräume lassenBei der indirekten Förderung geht es darum, eine Lernumgebung zu schaffen, in der Kinder den Freiraum haben, ihren Lernprozess selbst zu steuern. Nur wenn Kinder Gelegenheit dazu bekommen, sich selbst Lernziele setzen zu können und ihre Herangehensweise selbst bestimmen zu können, können sie auch Erfahrungen mit diesen eigenen Entscheidungen sammeln.
Hier sind einige Beispiele für schulische Lernumgebungen, die solche Freiräume schaffen:
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- Offene Aufgaben: Aufgaben mit mehreren Lösungswegen, die dazu motivieren, eine eigene Herangehensweise zu finden.
- Projektarbeit: Schülerinnen und Schüler bearbeiten ein Projekt zu einem selbst gewählten Thema und haben Freiräume bei der Vorgehensweise und Ergebnispräsentation.
- Stationenarbeit: Schülerinnen und Schüler bearbeiten Stationen zu bestimmten Themen in einem selbstgewählten Tempo und einer selbstgewählten Reihenfolge.
- Flexible Lernzeiten: Schülerinnen und Schüler können in einem bestimmten Zeitraum selbst entscheiden, mit welchem Fach sie sich beschäftigen wollen.
Wie können Eltern selbstreguliertes Lernen indirekt fördern?
Seien Sie für Ihr Kind da, wenn es Hilfe braucht, z. B. beim Hausaufgabenmachen – Aber lassen Sie ihm auch den Freiraum, eine eigene Herangehensweise auszuprobieren.
Greifen Sie nicht immer gleich ein, wenn sich Ihr Kind beim Lernen ablenken lässt. Beobachten Sie Ihr Kind und gehen Sie mit Ihrem Kind ins Gespräch über Ihre Beobachtungen. Solche Gespräche bewegen sich auf einer metakognitiven Ebene und sind besonders wertvoll für die Regulation des eigenen Lernprozesses.
Lassen Sie Ihr Kind selbst einen Zeitplan zur Vorbereitung auf eine Klassenarbeit vorschlagen und sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, statt nur vorzugeben, wann es Zeit zum Lernen ist.
Wenn ihr Kind vor einem großen Projekt steht, dann seien sie neugierig auf die Herangehensweise Ihres Kindes und fragen Sie nach, welche Erfahrungen es auf dem Weg sammelt. Sprechen Sie mir Ihrem Kind darüber, welche Herausforderungen aufgekommen sind und wie Ihr Kind diesen begegnet ist.
Lesen Sie sich die Gedanken der beiden Kinder durch. Sie scheinen Freiräume beim Lernen unterschiedlich wahrzunehmen.
Welche Risiken könnten daraus entstehen, selbstreguliertes Lernen nur indirekt zu fördern?
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beobachten schon seit einiger Zeit, dass selbstreguliertes Lernen in der Schule überwiegend indirekt gefördert wird. Die Forschung zeigt aber ganz klar, dass es auch die direkte Förderung braucht. Bei dieser Art der Förderung gibt es den größten Nachholbedarf.
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Die direkte Förderung: Strategien vermittelnBei der direkten Förderung geht es darum, Kindern ganz konkrete Werkzeuge zum Lernen an die Hand zu geben, sogenannte Lernstrategien. Es gibt verschiedene Arten von Lernstrategien, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Lernprozess und in unterschiedlichen Situationen relevant sind. Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über verschiedene Strategien:
Wie können Eltern selbstreguliertes Lernen direkt fördern?
Das ist alles noch sehr abstrakt. Erinnern Sie sich an Lisa aus dem Video von vorhin? Lassen Sie uns nochmal am Beispiel von Lisa überlegen, wie man selbstreguliertes Lernen durch die Vermittlung von Strategien direkt fördern kann:
Welche kognitiven, metakognitiven oder ressourcenbezogenen Strategien wenden Sie selbst an?
Fallen Ihnen Beispiele aus ihrem Alltag oder Ihrem Berufsleben ein?Von welcher Ihrer Erfahrungen könnten Kinder profitieren?
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