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"just about anything and everything could be studied as rhetoric or as rhetorical“. Diese zugespitzte Aussage von E. Schiappa und J. Hamm wirkt mit Blick (nicht nur) auf die altertumswissenschaftliche Forschungsliteratur durchaus nachvollziehbar. Jedoch stellt sich dann die Frage, was unter "Rhetorik" eigentlich zu verstehen ist. Wie man in der griechischen Antike diese Frage beantwortet hat, wo der Begriff selbst geprägt, ein Regelwerk festgelegt und dessen Elemente in die literarische, politische und forensische Praxis umgesetzt wurden, soll Gegenstand dieser Vorlesung sein.

In einem weitestgehend chronologischen Durchgang vom homerischen Epos bis in die Spätantike soll ein Überblick über die Geschichte der griechischen Rhetorik geboten werden. Entlang „prä-rhetorischer“ poetischer Texte und rhetorikaffiner Prosa, aber auch mit Blick auf Gebrauchstexte wie Inschriften und Papyri wird gezeigt, wie umfassend Redelehrer, Redekultur und Autoritäten der Disziplin die griechische Literatur, ihre Leser und die Gesellschaft beeinflusst haben. Auch die Frage nach dem Ursprung rhetorischer Vorgaben und ihrer Umsetzung bereits in vorklassischer Zeit soll behandelt werden. Die Ausgangsfrage dieser Kursbeschreibung, was unter dem Begriff "Rhetorik" im allgemeinen zu verstehen ist, wird in der ersten Sitzung am 19.10. Thema sein, bevor die homerischen Epen als Startpunkt dienen.

Literatur: Bibliographische Hinweise erfolgen im Verlauf der Vorlesung sukzessive, u.a. auf den dort verwendeten Folien. Einige übergreifende Titel werden bereits zu Vorlesungsbeginn hier auf moodle zu finden sein. 

Zur Einführung wird empfohlen Pernot, L.: Rhetoric in antiquity. Transl. by W.E. Higgins. Washington 2005.


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