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Der Partonopier-Roman, üblicherweise einsortiert in die Gattungsschublade des sog. Minne- und Aventiureromans, erzählt die Geschichte eines vorbildlich höfischen Jünglings, der von einer (vermeintlichen Fee) in ihr Reich entführt wird und sich in sie verliebt, allerdings ohne sie sehen zu dürfen. Als er gegen das Sichttabu verstößt, wird er verstoßen und stürzt in eine tiefe Krise, aus der er sich mühsam wieder herausarbeiten muss, um schließlich die verlorene Liebe wiederzuerlangen. Dieses an sich schlichte Narrativ wird mit allen Raffinessen und manch unerwarteter Wendung in einem unvollendeten Torso von deutlich über 20.000 Versen (neu) auserzählt durch Konrad von Würzburg, den produktivsten und vielleicht elegantesten Erzähler des späteren 13. Jahrhunderts. Der attraktive Text spielt in der akademischen Lehre noch immer keine prominente Rolle. Das dürfte auch mit der Editionslage zusammenhängen. Seit der Ausgabe von Karl Barsch (1871) – und einem Reprint rund hundert Jahre danach – hat sich niemand daran gewagt, den weitestgehend unikal und schlecht überlieferten Text nach modernen Standards aufzubereiten, gar zu übersetzen und zu kommentieren.

 

Das Seminar steht im Zusammenhang mit einem Forschungsprojekt, das genau dies leisten will. Gemeinsam und ganz praxisorientiert wollen wir für den Text (den wir natürlich auch lesen und inhaltlich besprechen) Wege von der Handschrift zur Edition sowie Verfahren des Übersetzens und Kommentierens erproben.


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