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Epochen sind hartnäckige Konstrukte. Mit ihnen organisiert die Literaturwissenschaft eine enorme Vielfalt an Autorinnen, Autoren und Einzeltexten, um zugleich einen gewissen Konsens, einen unterschwelligen Tenor kulturhistorischer Zeiträume einzufangen. Dabei handelt es sich im besten Fall um eine nützliche Illusion: Geschichtliche Unübersichtlichkeit wird retrospektiv gebeugt und hantiert immer auch mit eigenen Interessen und Fragen, die wir aus unserer gegenwärtigen Perspektive an sie herantragen. So befindet sich auch die deutschsprachige Literaturgeschichte in ständiger Bewegung: Welche Aspekte leuchten hervor, wenn wir beispielsweise mit gendersensiblem Blick auf die Literaturgeschichte zurückschauen? Wann beginnt so etwas wie Moderne? Oder auch, konkreter: Wie romantisch war eigentlich Goethe? Und wie lassen sich Autorinnen und Autoren der Gegenwart genauer verorten?

Die Ringvorlesung liefert einen Überblick über die einzelnen Epochen der deutschsprachigen Literaturgeschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart. In unterschiedlichen Vorträgen führen die Lehrenden des Frankfurter Instituts für deutsche Literatur und ihre Didaktik in die literarhistorischen Grundlagen der Germanistik ein, um sie zugleich kritisch zu hinterfragen, neue Perspektiven aufzuzeigen und auf blinde Flecken der Forschung hinzuweisen.


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