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Forderungen nach Solidarität finden sich quer über die politischen Spektren hinweg. Dabei oszillieren die Konzepte von Solidarität zwischen dem Kampfbegriff der Arbeiterbewegung, der Umverteilung innerhalb des Wohlfahrtsstaats, der öffentlichen Unterstützung von politischen Forderungen und vielem mehr. Solidarität wird beispielsweise transnational bei Gewerkschaftsstreiks aber auch im Nahbereich während der Corona-Pandemie an- und aufgerufen. Trotz dieser Uneindeutigkeiten und Unterschiede ist allen Beispielen gemeinsam, dass sie Solidarität als etwas erstrebenswertes bzw. anzuvisierendes adressieren. Die aktuelle Konjunktur von Solidarität kann damit auch als Antwort auf als Krisenphänomene der Gegenwart interpretiert werden.

Sowohl in der öffentlichen Diskussion wie auch in der akademischen Debatte zeichnet sich das Konzept bislang durch seine Unschärfe aus. Um zu untersuchen, welches theoretisches wie praktisches Potential dem Konzept der Solidarität innewohnt, wird sich das Seminar aus zwei Richtungen dem Konzept nähern: zum einen steht die kritische Rekonstruktion und Reflexion theoretischer Konzepte von Solidarität im Mittelpunkt, zum anderen wird es ganz praktisch um unterschiedliche kollektive Handlungsformen gehen, die sich in den letzten Jahren entwickelten und oftmals transnationalen Charakter haben.

Ziel des Seminars ist es, aktuelle Praktiken der Solidarität auf ihre Potenziale und Grenzen zu befragen: Worin besteht der Unterschied zu Konzepten der Wohltätigkeit? Inwiefern wohnt den Praktiken eine Dialektik von Inklusion und Exklusion inne? Und inwiefern sind sie gesellschaftsstabilisierend, aber auch transformativ?

 


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