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Kinder und Jugendliche sind in der heutigen Zeit mit vielen Stressoren konfrontiert. Egal ob Pandemien, Krieg, Klimawandel, schulischer oder familiärer Stress, Schüler*innen können sich vielen dieser Einflüsse kaum entziehen und so steigt die Anzahl an psychischen Erkrankungen bei Schüler*innen stetig. Im Jahr 2016 sprach man von 10-20% von Schüler*innen, die an einer psychischen Erkrankung litten (Schulte-Körne). Jedoch werden psychische Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen immer noch viel zu häufig nicht erkannt und behandelt.
Lehrkräfte verbringen viel Zeit mit den Kindern und Jugendlichen, lernen diese oft gut kennen und können starke Veränderungen der Schüler*innen relativ schnell bemerken. Lehrkräfte sind außerdem einer der ersten Anlaufstellen für Schüler*innen, um Hilfe zu suchen. Aufgrund von geringem Vorwissen können sich Lehrkräfte damit häufig überfordert fühlen. Die frühzeitige Erkennung und Weitervermittlung ist jedoch essenziell wichtig, um die Schüler*innen bestmöglich unterstützen zu können.
Daher soll im Rahmen des Seminars ein grundlegendes Verständnis über die vier häufigsten psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen vermittelt werden. Thematisiert werden die Kriterien, Ursachen und diagnostische Verfahren von Angststörungen sowie depressive, hyperkinetische und dissoziale Störungen. Dies soll die Studierenden befähigen, Warnsignale im Klassenzimmer frühzeitig identifizieren zu können.
Um dabei voreilige oder fehlerhafte Schlussfolgerungen zu vermeiden, befassen sich die Studierenden im Seminar ebenfalls mit dem Unterschied zwischen Alltags- und wissenschaftlicher Diagnostik, Gütekriterien von Diagnostik und den typischen Urteilsfehlern.
Obwohl die Schule kein therapeutisches Handlungsfeld ist, gibt es vielfältige Möglichkeiten, wie Lehrkräfte psychisch erkrankte Schüler*innen im Rahmen des Unterrichts unterstützen können. Abschließend werden daher verschiedene Ansätze des klinischen Classroom Managements besprochen.
- Trainer/in: Eren Çetingök
- Trainer/in: Katharina Fink