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Das Seminar beschäftigt sich in historisch-systematischer Perspektive mit Diskursen, Einrichtungen und Praktiken der politischen Bildung in der Schule in der BRD. Seit dem Re-Education-Programm, das die Alliierten nach 1945 zur Bekämpfung des Nationalsozialismus in der deutschen Bevölkerung entwickelten, adressierten politische Bildung und Erziehung sowohl das mündige, demokratische Subjekts als auch den Aufbau einer demokratischen Gesellschaft. Maßnahmen der politischen Bildung verhandelten die Mitgestaltung und Mitverantwortung in der Schulgemeinschaft ebenso wie die Befähigung zur Meinungsbildung in der ‚großen‘ Gesellschaft.  Spätestens mit der Schülerbewegung in den späten 1960er Jahren wurde deutlich, wie das veränderte politische Bewusstsein die bis dahin etablierten Verhältnisse von Lehrenden und Lernenden herausforderte. Um sich Anspruch und Praxis der politischen Bildung anzunähern, ist die Einrichtung des Politikunterrichts ebenso von Interesse wie die Entwicklung der Schülervertretung und die Debatte um die Organisation eines demokratischeren Schulwesens.

Im Seminar unternehmen wir gemeinsam den Einstieg in grundlegende Arbeitsformen und Herausforderungen historisch-systematischen Forschens in den Erziehungswissenschaften. Wir erschließen uns Ideen und Konzepte der politischen Bildung im Kontext relevanter schulgeschichtlicher und bildungspolitischer Entwicklungen und reflektieren historische Problemstellungen aus erziehungstheoretischer Perspektive. Neben der Auseinandersetzung mit Forschungsliteratur ist die Arbeit mit geeigneten historischen Quellen Bestandteil des Seminars.


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