Sommersemester 2024

Seminar discussing political theory and philosophy issues arising from the Anthropocene.

Forderungen nach Solidarität finden sich quer über die politischen Spektren hinweg. Dabei oszillieren die Konzepte von Solidarität zwischen dem Kampfbegriff der Arbeiterbewegung, der Umverteilung innerhalb des Wohlfahrtsstaats, der öffentlichen Unterstützung von politischen Forderungen und vielem mehr. Solidarität wird beispielsweise transnational bei Gewerkschaftsstreiks aber auch im Nahbereich während der Corona-Pandemie an- und aufgerufen. Trotz dieser Uneindeutigkeiten und Unterschiede ist allen Beispielen gemeinsam, dass sie Solidarität als etwas erstrebenswertes bzw. anzuvisierendes adressieren. Die aktuelle Konjunktur von Solidarität kann damit auch als Antwort auf als Krisenphänomene der Gegenwart interpretiert werden.

Sowohl in der öffentlichen Diskussion wie auch in der akademischen Debatte zeichnet sich das Konzept bislang durch seine Unschärfe aus. Um zu untersuchen, welches theoretisches wie praktisches Potential dem Konzept der Solidarität innewohnt, wird sich das Seminar aus zwei Richtungen dem Konzept nähern: zum einen steht die kritische Rekonstruktion und Reflexion theoretischer Konzepte von Solidarität im Mittelpunkt, zum anderen wird es ganz praktisch um unterschiedliche kollektive Handlungsformen gehen, die sich in den letzten Jahren entwickelten und oftmals transnationalen Charakter haben.

Ziel des Seminars ist es, aktuelle Praktiken der Solidarität auf ihre Potenziale und Grenzen zu befragen: Worin besteht der Unterschied zu Konzepten der Wohltätigkeit? Inwiefern wohnt den Praktiken eine Dialektik von Inklusion und Exklusion inne? Und inwiefern sind sie gesellschaftsstabilisierend, aber auch transformativ?

 


Grundständige Veranstaltung (BA)

Ziel des Kurses ist es, einen Überblick über die grundlegenden Anwendungen multivariater statistischer Methoden zu geben. Außerdem sollen die Studierenden mit grundlegenden Werkzeugen zur Interpretation quantitativer Daten aus Surveys, Meinungsumfragen und anderen Untersuchungen ausgestattet werden. Während des Kurses erhalten die Studierenden einen Einblick in die Beantwortung von Forschungsfragen auf Basis von Daten aus öffentlichen Surveybefragungen mittels quantitativer Datenanalyse. Am Ende des Kurses werden die Studierende in der Lage sein, selbständig einen Datensatz auszuwerten.

Der Kurs ist in vier Hauptblöcke unterteilt: Im ersten Block lernen die Studierenden die grundlegende Logik der Erhebungsmethodik kennen und machen sich mit der Software R vertraut. Block 2 beschäftigt sich mit dem Thema „Daten erkunden“. Im dritten Block werden die Studierenden in verschiedene Datenmanagementtechniken eingeführt. Der letzte Block konzentriert sich auf die Logik von Inferenzstatistik und auf die Anwendung von bivariaten Analyseverfahren (Korrelation, T-test, ANOVA, Kreuztabelle). Während alle Methoden mit R gelehrt werden, beinhaltet der Kurs eine sogenannte syntaktisch basierte Lehrmethode, wobei Studierende lernen, Code zu verstehen.

Der Kurs eignet sich besonders für Studierende, die die erste Schritte in angewandter Forschung machen möchten und interessieren sich für das Berufsfeld Marktforschung.

Es sind keine Kenntnisse in R erforderlich.

Die Lehrveranstaltung ist als Flipped Classroom konzipiert.

Voraussetzungen für die Teilnahme an dieser Veranstaltung: Abschluss des Moduls "Statistik (Modul 4, SOZ-BA-F1) oder vergleichbares.

Sozialwissenschaftliche Forschung beschäftigt sich häufig mit dem Einfluss sozialer Kontexte auf das Individuum. In der international vergleichenden Forschung wird Kontext oft als Land verstanden. Zum Beispiel: Gefährdet ein nationalistischer Wahlkampf die Unterstützung für den Wohlfahrtsstaat? Warum vertrauen Menschen in manchen Ländern eher der Polizei als in anderen? Führt Einkommensungleichheit zu Depression? Um solche Fragen zu beantworten, eignet sich die Mehrebenenanalyse als Analysestrategie, mit Hilfe derer die soziale Umwelt (der Kontext) einer Person systematisch berücksichtigt wird. Die Mehrebenenanalyse erlaubt es damit, Einstellungen und Verhalten anhand von individuellen Merkmalen, kontextuellen Einflüssen und deren Zusammenspiel zu erklären.

Der Kurs hat zum Ziel, das Handwerk zur eigenen Durchführung einer solchen ländervergleichenden Studie zu vermitteln. Hierfür werden die Daten des European Social Survey (ESS) mit Hilfe der Programmiersprache R analysiert.


Adorno’s 1932 essay “The Idea of Natural History” is as convoluted as it is central to Adorno’s Critical
Theory. The concept of Natural History (Naturgeschichte) it develops will act as a continous leitmotif of
Adorno’s works. Natural History connects his criticism of phenomenology and ontology on the one hand,
and his philosophy of history and of interpretation (Deutung) on the other. It is the guiding concept for his
scrutiny of social processes and totality.
The essay’s exposition is, however, difficult to reconstruct for two reasons. First, its internal structure defies
any linear reconstruction and the preliminary definitions that inaugurate each section of the text have to be
developed instead of being taken as conclusive descriptions—a recurrent mistake of secondary literature
on the essay.
Second, Adorno’s understanding of Natural History evolves between the 1932 essay and Negative
Dialectics, which was published in 1966. In this later version, the sources of the early essay (Benjamin and
Lukács) are replaced by an appeal to Hegel and Marx.
The aim of this seminar is to develop a genealogy and an interpretation of the constellation surrounding
Adorno’s idea of Natural History. In order to do so, the seminar will work with the sources of Adorno’s
essay (Benjamin, Lukács) and expose its central ideas as well as its composition. The seminar also underlines
the relevance of Natural History for Adorno’s work as well as recent reappraisals of the text in approaches
that, inter alia, try to discern natural history in Sociology or develop a critical analysis of the relation of
social structures and normativity. We will also take a look at the debates about Critical Naturalism that inform
recent trends of the interplay of social research and philosophy.