Soziale Institutionen, so wird häufig behauptet, müssten sich in
erster Linie daran messen lassen, dass sie gerecht seien. Doch was soll
als gerecht gelten? Herrschen in verschiedenen Kulturen nicht ganz
unterschiedliche Vorstellungen davon vor, was gerecht ist? Oder
verstecken sich hinter Forderungen, die als Gerechtigkeitsansprüche
deklariert werden, vielleicht sogar nur subjektive Vorlieben und private
Interessen? In diesem Seminar werden wir unterschiedliche Ansätze zur
Begründung von Gerechtigkeitsprinzipien kennen lernen, und zwar je einen
liberal-universalistischen Entwurf (John Rawls) und eine
kommunitaristisch-kulturalistische Theorie (Michael Walzer)
distributiver Gerechtigkeit sowie zudem eine Konzeption prozeduraler
Gerechtigkeit (Jürgen Habermas).
- Trainer/in: David Strecker