Macht gilt als sozialwissenschaftlicher Grundbegriff. Wer Politik als Kampf um Macht versteht, sieht darin sogar die zentrale Kategorie der Politikwissenschaft. Und doch ist der Machtbegriff kontrovers wie kaum ein anderer und so unterschiedlich definiert worden, dass sogar angezweifelt wird, es handle sich dabei um einen Begriff und nicht mehrere Konzepte. Reden die Autorinnen und Autoren schlicht aneinander vorbei, oder verweisen diese Kontroversen nicht vielmehr auf grundlegende Differenzen über soziale Ordnung, Subjektivität, Freiheit, Verantwortung und Gerechtigkeit, die unterschiedliche Auffassungen von Politik und Gesellschaft sowie deren Theorie und Kritik prägen? Anhand der gemeinsamen Lektüre und Diskusion klassischer Beiträge zur Machttheorie in deutscher und englischer Sprache werden wir uns diesen Fragen in dieser grundständig angelegten Veranstaltung gemeinsam nähern.