In diesem Lektüreseminar setzen wir uns mit der Frage auseinander, wie Virtualität und Erfahrung aus einer erziehungswissenschaftlichen Perspektive zusammen gedacht werden können. Dabei fassen wir das Virtuelle nicht nur im Kontext digitaler, virtueller Welten, sondern richten den Blick ebenso auf vordigitale, virtuelle Erfahrungen. Den bildungstheoretischen Perspektiven in diesem Seminar liegt die Annahme zugrunde, dass Lernen und Bildung – auch im Horizont gesellschaftlicher Transformationsprozesse wie der Digitalisierung‘ – immer an Erfahrung geknüpft sind. Vor diesem Hintergrund untersuchen wir, wie sich erziehungswissenschaftliche Theorien über Lernen und Erfahrung, wie sie etwa bei John Dewey oder Käthe-Meyer Drawe zu finden sind, auf virtuelle Kontexte übertragen lassen.

Welche Erfahrungen machen wir in virtuellen Welten? Wie lassen sie sich beschreiben und theoretisieren? Welche Verständnisse von Lernen sind in den Erfahrungsbegriff eingeschrieben? Welche Rolle spielen Körper und Leiblichkeit in virtuellen Welten?

Diese Fragen erschließen wir uns anhand von Texten der allgemeinen Erziehungswissenschaft in Verbindung mit Lektüren aus der Digitalitäts- und Virtualitätsforschung sowie der Medienwissenschaft. Bringen Lust zum Lesen und Schreiben mit!