Das Seminar versteht sich als projekt- und praxisorientierte sowie forschungsbasierte Auseinandersetzung mit dem emerging field der kulturwissenschaftlichen Pflanzenforschung. Es setzt mit einem Theorieblock ein, in dem die aktuelle Forschung und die theoretisch-methodischen Zugriffe aus den Plant Studies diskutiert werden. Eine Bereitschaft für die Lektüre von englischsprachigen Texten ist hier Voraussetzung. In einem zweiten Schritt sollen diese Zugänge als Ausgangspunkt der Analyse und Interpretation des Pflanzlichen in ausgewählten Texten und Kontexten des 18. und 19. Jahrhunderts dienen. Ein Reader mit Texten u.a. von Barthold Heinrich Brockes, Friedrich Schiller, Johann Wolfgang Goethe, Sophie Mereau/Brentano, Bettine von Arnim/Brentano, Ludwig Tieck, Friedrich Hölderlin, E.T.A. Hoffmann, Clemens Brentano, Anette von Droste-Hülshoff, Gottfried Keller und Theodor Storm werden zu Beginn des Semesters online zur Verfügung gestellt.

Außerdem sieht das Projektseminar zwei Exkursionen (Herbarium-Senckenbergianum, Frankfurt; Botanischer Garten und Herbarium MJG, Mainz) vor, die als Grundlage für sogenannte Objektpatenschaften pflanzlicher Materialien, Texte, Bilder usw. fungieren sollen. Ziel der Projektphase des Seminars ist eine digitale Ausstellung, im Rahmen derer die von den Studierenden ausgewählten pflanzlichen Objekte und ihre Auseinandersetzung mit diesen Objekten virtuell und plurimedial (Text, Ton, Video) zugänglich gemacht werden sollen. Hierzu werden in der vorlesungsfreien Zeit zwei Praxisworkshops angeboten, in denen die Studierenden bei der Gestaltung und Implementierung der digitalen Ausstellung unterstützt werden.

Die Veranstaltung findet wöchentlich in einem digitalen Setting (Online-Meetings, digitale Gruppenarbeitsphasen, Podcast-Einheiten) mit Mainzer und Frankfurter Studierenden statt, beinhaltet aber auch schreibpraktische, berufsorientierende und kuratorische Aktivitäten.

Das Projektseminar ist eine Kooperationsveranstaltung der Rhein-Main-Universitäten (Frankfurt/Mainz) und wird gefördert durch den RMU-Förderfonds Lehre. Es ist auf zwei Semester angelegt und wird im Sommersemester mit einem M.A.-Seminar und einem Schwerpunkt auf dem 20. und 21. Jahrhundert fortgesetzt. Eine Teilnahme an beiden Veranstaltungen ist nicht zwingend, d.h. die Veranstaltungen im Wintersemester und im Sommersemester können auch unabhängig voneinander belegt werden. Verantwortlich für Konzeption und Durchführung sind Prof. Dr. Frederike Middelhoff (Frankfurt) und Prof. Dr. Barbara Thums (Mainz).