In einem kleinen Theater in unmittelbarer Nachbarschaft des Geländes der Pariser Weltausstellung 1855 wurde mit Jacques Offenbachs "Les deux Aveugles" eines der frühesten Werke der Gattung aufgeführt, die heute in Theatern in die Sparte "Operette" fallen. Die Aufführungsdauer betrug in etwa eine halbe Stunde, auf der Bühne standen zwei Sänger - mehr nicht. Was hat dieses kurze Werk für kleine Besetzung mit dem zu tun, was heute "Megamusical" genannt wird? Welche Formen entwickelten sich in unterschiedlichen kulturellen Zentren im Laufe des 19., 20. und 21. Jahrhunderts? In dieser Lehrveranstaltung werden wir verschiedene Ausprägungen des unterhaltenden Musiktheaters kennenlernen - die opéra-bouffe, die Wiener Operetten des Goldenen und Silbernen Zeitalters, die sogenannte Savoy Opera und die musical comedies des Londoner West Ends, die Berliner Operette und das Musical am Broadway sowie in Off-Broadway Produktionen.
Die Veranstaltung findet rein digital mit einer abwechslungsreichen Mischung von synchronen (= Diskussionen in Zoom-Sitzungen) und asynchronen (= Aufgaben zu bereitgestellten Materialien wie Texten, Videos und Noten) Methoden statt. Gute Englischkenntnisse sind notwendig, da die Forschung zu diesem Thema beinahe ausschließlich im angelsächsischen Sprachraum stattfindet. Konkrete Themenwünsche der Teilnehmer*innen werden gerne, wenn möglich, berücksichtigt.
- Trainer/in: Sonja Jueschke