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Inhalt:

Urbane Verkehrspolitiken im Namen der Nachhaltigkeit sind weltweit im Trend und werden durch massive Förderprogramme internationaler Entwicklungsbanken auch jenseits der Ballungszentren des Globalen Nordens vorangetrieben. Die zumeist kreditfinanzierten Maßnahmen sind dabei häufig ähnlich: Öffentliche Räume werden ‚lebenswerter‘ und ‚klimaresilienter‘ umgestaltet, ÖPNV-Angebote werden ausgebaut und Fahrradinfrastrukturen etabliert. Dieser Tendenz gegenläufig ist eine meist ungebrochene staatliche Finanzierung des motorisierten Individualverkehrs.

Im Seminar gehen wir erstens der Frage nach, was internationale Investitionsinstitute aber auch politische, privatwirtschaftliche oder zivilgesellschaftliche Akteure überhaupt motiviert an Stadterneuerungsprozessen im Nachhaltigkeitsparadigma zu partizipieren? Zweitens probieren wir nachzuvollziehen, welches Wissen in global zirkulierenden Verkehrskonzepten lokal zur Anwendung kommt und welche sozio-räumlichen Auswirkungen eine politische Ökonomie der nachhaltigen Stadtgestaltung auf deren Gesellschaften hat?

 

In den ersten Sitzungen beschäftigen wir uns entsprechend mit theoretischen Grundlagentexten zu aktuellen Debatten der policy mobilities, urban renewal und decolonial transport knowledge. Im späteren Verlauf beschäftigen wir uns mit internationalen Fallbeispielen und dekonstruieren global verflochtene Machtverhältnisse in situativ verorteter Verkehrspolitik und versuchen anhand lokaler Artikulationen des Protests über alternative Wissensressourcen nachzudenken, die für eine sozial-ökologische Mobilitätsgestaltung nutzbar gemacht werden könnten.


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