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    • Herzlich Willkommen zum Lernpaket

      Financial Literacy – Was Eltern wissen sollten 

       

      Was ist das Ziel dieses Lernpakets?

      Kinder wachsen heute in einer Welt auf, in der finanzielle Entscheidungen früh und oft unbemerkt ihren Alltag prägen – vom Umgang mit Taschengeld bis hin zu Konsumverhalten in digitalen Räumen. Finanzielle Bildung sollte nicht erst in der Schule beginnen, sondern im Elternhaus ihren Ursprung finden. Eltern spielen eine zentrale Rolle dabei, ihren Kindern ein gesundes Verhältnis zu Geld zu vermitteln – sei es durch Gespräche, gemeinsames Planen oder den Umgang mit Fehlern. Wer früh lernt, wie Geld funktioniert, entwickelt langfristig mehr Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein und finanzielle Sicherheit. Dieses Lernpaket unterstützt Sie dabei, Ihr Kind Schritt für Schritt auf diesem Weg zu begleiten.

      Das Lernpaket ist in 3 Abschnitte gegliedert, die sich jeweils mit einem anderen Aspekt von „Financial Literacy“ beschäftigen:
       

      Abschnitt 1: Verständnis – Was ist „Financial Literacy“?

      Abschnitt 2: Taschengeld – Sollte ich meinem Kind Taschengeld geben? Wenn ja: Wie viel?

      Abschnitt 3: Förderung – Wie kann ich die „Financial Literacy“ meines Kindes fördern?

       
      Sie können das Lernpaket in Ihrem eigenen Tempo bearbeiten. Bitte bearbeiten Sie es aber möglichst an einem Stück und füllen Sie direkt im Anschluss an das Lernpaket den abschließenden Fragebogen aus.

       

       

       

       

  • In diesem Abschnitt erfahren Sie: Was ist „Financial Literacy“?

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      Denken Sie an Ihre Kindheit zurück: Haben Sie Taschengeld bekommen? Falls ja: Wie viel? Welche Erfahrungen haben Sie als Kind oder Jugendliche/r mit Geld gemacht

         

        

      Im Video erfahren Sie, welche Erfahrungen andere Erwachsene in ihrer Kindheit gemacht haben und was sie daraus gelernt haben:

       

       

      https://www.youtube.com/watch?v=Z1RGJDzOnrs

        

        

      Was ist "Financial Literacy"? 

      Der Begriff Financial Literacy ist ein Sammelbegriff für Wissen und Fähigkeiten in Bezug auf Finanzen. Das Wort Literacy beschreibt im Englischen ursprünglich die Fähigkeit, lesen und schreiben zu können. In einem erweiterten Sinn steht es heute dafür, bestimmte Kompetenzen zu besitzen – also zum Beispiel mit Geld umgehen zu können. Financial Literacy bedeutet also: die Fähigkeit, grundlegende finanzielle Zusammenhänge zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen mit Geld zu treffen.

      Dazu gehört nicht nur zu wissen, was Geld ist oder wie man damit bezahlt, sondern auch: Wie kann ich sparen? Wie funktioniert ein Konto? Was ist ein Budget? Warum ist Werbung oft irreführend? Und wie kann ich zwischen Wunsch und Bedürfnis unterscheiden?

      Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist Financial Literacy ein wichtiges Thema – denn der Grundstein für spätere finanzielle Sicherheit wird oft schon im Kindesalter gelegt. Deshalb beschäftigt sich ein eigener Forschungszweig mit der Frage, wie junge Menschen finanzielle Kompetenzen erwerben, wie Eltern sie dabei unterstützen können und welche Lernwege besonders wirksam sind.

       

       

      Sie haben jetzt einen Eindruck davon bekommen, was wir meinen, wenn wir von „Financial Literacy“ sprechen. Denken Sie jetzt an Ihr eigenes Kind:

       

      Im folgenden Fragebogen werden Sie gebeten, Einschätzungen über die finanziellen Erfahrungen zu treffen, die Ihr Kind im Alltag sammelt. Nehmen Sie sich bitte kurz Zeit für die Beantwortung der Fragen. Geben Sie bitte Ihre ehrlichen Einschätzungen an – Es geht hierbei nicht um eine Bewertung Ihres Kindes oder Ihres Erziehungsverhaltens, sondern um eine Reflexion, die Ihnen bei der Unterstützung Ihres Kindes hilft.

      Hier geht's zum zweiten Fragebogen der Studie: Hier klicken
         

        

       

       

       

  • In diesem Abschnitt erfahren Sie: Soll ich meinem Kind Taschengeld geben? Wenn ja: Wie viel?

    • Die Eltern und das Taschengeld

      Eine spannende Frage ist: Gibt es für Kinder eigentlich ein Gesetz, in dem das Recht auf Taschengeld steht? Nein, das gibt es nicht. Ob Sie Ihrem Kind Taschengeld geben und wie hoch dieses Taschengeld ist, ist allein Ihre Entscheidung, denn es gibt dazu keine gesetzlichen Regelungen. Allerdings: Jedes Kind hat ein Recht darauf, von seinen Eltern zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit erzogen zu werden. Und dazu gehört eben auch, dass Kinder lernen, mit Geld umzugehen. 

      Sollte also jedes Kind Taschengeld bekommen?

      Im Video erfahren Sie, warum Taschengeld wichtig für die finanzielle Bildung von Kindern ist:

       

       

      https://www.youtube.com/watch?v=ETyr7-goNpw

         

       

      Taschengeld ja - aber wie viel?

      Das "Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend" empfiehlt hierzu Folgendes:

      Natürlich können Sie selbst entscheiden, was Sie sich leisten können. Die Höhe des Taschengeldes richtet sich einerseits also nach Ihrem Einkommen, andererseits danach, welche Ausgaben Ihr Kind davon bestreiten soll. Am besten ist es, wenn Sie das Taschengeld altersgemäß staffeln. Wenn Sie unsicher sind, können Sie sich bei ihrem zuständigen Jugendamt nach aktuellen Richtgrößen erkundigen.

      Die folgende Liste gibt nur eine Orientierung für die Höhe des Taschengeldes und ist gestaffelt nach dem Alter des Kindes. Jüngere Kinder bis zum zehnten Lebensjahr können selten einen ganzen Monat finanziell planen. Deshalb ist es sinnvoll, das Taschengeld zunächst wöchentlich auszuzahlen.

      Die Zahlen basieren auf einer Expertise des Deutschen Jugendinstitutes (2024). Dort finden Sie auch Empfehlungen zum so genannten Budgetgeld. Dieses kann zusätzlich zum Taschengeld eingeplant werden und dient für festgelegte Ausgaben (wie Kleidung, Schulmaterial oder Smartphone-Kosten). 

        

       

       

       

  • In diesem Abschnitt erfahren Sie: Wie kann ich die „Financial Literacy“ meines Kindes fördern?

    • Wie Kinder den Umgang mit Geld lernen - Einige Empfehlungen


                    Zeigen statt nur reden

      Kinder lernen am besten durch Vorbilder. Nehmen Sie Ihr Kind mit zum Einkaufen, lassen Sie es aktiv am Einkaufszettel mitarbeiten und erklären Sie dabei, warum Sie bestimmte Produkte auswählen oder auf einige verzichten.


                    Eigene Entscheidungen ermöglichen

      Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, selbst zu entscheiden – z. B. beim Taschengeldeinsatz oder wenn es aus eigenem Budget etwas kaufen möchte. Solche Entscheidungen mit Echtzeit-Konsequenzen – wie kein Geld mehr für ein zweites Eis zu haben – fördern nachhaltiges Lernen und Selbstständigkeit.


                    Sprechen Sie offen über Geld

      Das Thema Geld ist oft tabubehaftet. Statt über Schulden oder Budgetprobleme hinwegzugehen, sollten Sie angemessen und ehrlich darüber sprechen – so entsteht Vertrauen, und Ihr Kind lernt, dass auch mit Geld Herausforderungen aufkommen können.


                    Eigene Erfahrungen ermöglichen

      Kinder lernen den Umgang mit Geld nicht nur durch Beobachtung, sondern vor allem durch eigene Erfahrungen. Ob Sparen, Ausgeben oder Planen – wenn Kinder selbst Geld verwalten dürfen, wird Finanzwissen greifbar. Digitale Werkzeuge können diesen Lernprozess sinnvoll unterstützen.

      Mittlerweile gibt es Apps, die speziell für Kinder und Familien entwickelt wurden und finanzielle Bildung unterstützen. Ein Beispiel hierfür ist die App Bling. Mit Hilfe der App können Sie ein Prepaid-Konto für Ihr Kind eröffnen. Mit einer Kinderkarte kann Ihr Kind selbstständig bezahlen. Mit Hilfe der Eltern-App können Sie Limits setzen, Aufgaben vergeben und Einblicke in das Ausgabeverhalten Ihres Kindes erhalten. So übt Ihr Kind den verantwortungsvollen Umgang mit Geld in einem sicheren Rahmen – und Sie behalten die Kontrolle und können begleitend erklären.

       

       Sie haben nun einiges darüber erfahren, wie Sie die Financial Literacy Ihres Kindes fördern können. Wie würden Sie vor diesem Hintergrund die folgenden Fragen für sich beantworten?

      Welche Werte möchte ich meinem Kind im Umgang mit Geld vermitteln?

      Welche Beispiele gebe ich meinem Kind durch mein eigenes Konsumverhalten?

      Hat mein Kind die Möglichkeit, eigene Entscheidungen mit Geld zu treffen – auch Fehler zu machen?

      Wie reagiere ich, wenn mein Kind Wünsche äußert, die unser Budget übersteigen?

      Welche nächsten Schritte möchte ich gemeinsam mit meinem Kind gehen?

       

        

       

       

       

       

    • Geschafft! Sie haben das Ende des Lernpakets erreicht.

      Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für die Bearbeitung des Lernpakets genommen haben. Wir hoffen, Sie konnten etwas Neues über finanzielle Bildung lernen. 

      Bitte füllen Sie nun den abschließenden Fragebogen aus: Hier klicken