Mel Brooks History of the World, Part I – bereits kurz nach seinem Erscheinen zum schlechtesten Film des Jahres 1981 nominiert – endet mit einer kurzen Trailer-Vorschau des nie geplanten zweiten Teils, in der neben einem Wikingerbegräbnis und einem eislaufenden Adolf Hitler auch ein Ausblick auf „Jews in Space“ gezeigt wird.

Wenn Brooks im Modus des forciert schlechten Geschmacks die Episode der ‚Juden im Weltraum‘ als notwendigen Bestandteil einer Fortsetzung der Weltgeschichte inszeniert, gewährt er allerdings weniger einen Blick in die Zukunft, weder der Welt- noch der Filmgeschichte, sondern schreibt sich vielmehr in eine schon längst etablierte Tradition ein, die Frage nach den (Über-)Lebensweisen möglicher jüdischer Sozietäten gerade im Extraterrestrischen zu verhandeln. ‚Jews in Space‘ erscheinen so immer wieder als Kippfiguren (quasi-)zionistischer und diasporischer Konzeptionen. In der Auseinandersetzung mit literarischen und nicht-literarischen Texten, mit Filmen und unterschiedlichen Theorien der Science, Political und insbesondere der Zion’s Fiction soll es im Seminar darum gehen, inwiefern es in den fiktional erschlossenen Weiten des Weltraums weitaus mehr Jüdisches gibt als Vulkanier, die ihr Gegenüber mit dem Segen der Cohanim zu grüßen pflegen.

 

Literatur: Das Seminar, das immerhin die Weiten des Weltraumes erkunden will, ist lektüreintensiv. Bitte besorgen Sie sich selbst (und lesen Sie bis spätestens Januar 2024) Marge Piercys Roman He, She, and It (1991) im Original oder in deutscher Übersetzung, z.B.: Marge Piercy, Er, Sie und Es, Deutsch von Heidi Zerning, Hamburg 1998.