‚Anerkennung‘ ist in jüngeren pädagogischen Diskursen zur ebenso vielbeachteten wie heiß diskutierten Kategorie avanciert. Von einigen als normative Zielkategorie oder als Grundbedingung pädagogischer Interaktionen besprochen, von anderen als ambivalent zu beurteilender Faktor der Subjekt-Werdung analysiert, stellt Anerkennung in jedem Fall ein zentrales Moment der Beziehung des Selbst zu Anderen wie auch zu sich dar. Das Seminar widmet sich zunächst verschiedenen sozialtheoretischen und pädagogischen Konzeptionen von Anerkennung und grenzt Anerkennung von benachbarten Begriffen, z.B. von ‚Toleranz‘ ab. Anschließend beschäftigen wir uns damit, wie theoretische Ansätze in qualitativ-empirische Forschungsperspektiven auf Anerkennung übersetzt werden. Hier diskutieren wir vor allem Forschungen im schulischen Kontext. Mit dem Konzept der Adressierung wendet sich das Seminar besonders Forschungsperspektiven zu, die anerkennungstheoretische Überlegungen für das Erforschen von Subjektivierungsprozessen in pädagogischen Kontexten fruchtbar machen.