Wolfram von Eschenbach: ‚Willehalm‘

Montag, 18:30-20:00 per Zoom - gemeinsam mit Prof. Dr. Julia Zimmermann (Universität Graz)

GER Q-5.1+2; O-1.1+2+3; (neue/alte PO) LA: L3 – FW 6.1; L2 – FW 4.1; L5 – FW 4.1


Das Seminar wird gemeinsam mit Prof. Dr. Julia Zimmermann (Universität Graz) abgehalten und findet jeweils montags von 18:30 bis 20:00 Uhr nur online per Zoom statt. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Der Link zur Veranstaltung wird rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn an die angemeldeten Teilnehmer*innen versendet.


Vom Autor des berühmteren Artus- und Gralromans ‚Parzival‘ stammt das zur Gattungstradition der Chansons de geste zählende Epos ‚Willehalm‘, das von den Kämpfen des christlichen Markgrafen Willehalm gegen die Heere seiner heidnischen Feinde erzählt. Bemerkenswert ist an der Erzählweise u.a., wie die im Mittelalter sonst gerne absolut gesetzte Grenze zwischen Christen und Heiden nicht aufgehoben, aber verwischt und durch Aufwertung der z.T. vorbildlich-ritterlichen ‚Heiden‘ aufgeweicht wird. Berühmtheit hat der Text in der modernen Rezeption erlangt durch den Toleranzgedanken, den in einer großen Rede Gyburc äußert, die Frau Willehalms und zugleich die Tochter des Heidenkönigs Terramer. Wer den ‚Parzival‘ kennt, wird auch hier den selbstbewussten, z.T. verschrobenen, immer schwierigen, aber durchaus auch gewitzten Erzählstil wiederentdecken.

Ziel des Seminars ist es, dass wir uns in gemeinsamer Lektüre, Übersetzung und textnaher Analyse dieses Epos erarbeiten. Dabei werden wir auch jüngere Forschungsbeiträge diskutieren.

Textgrundlage:

Benutzt werden kann jede der gängigen Studienausgaben (wobei diejenige von Brunner und Heinzle wegen des beigegebenen Kommentars besonders zu empfehlen sind):

  • Wolfram von Eschenbach: Willehalm. Mittelhochdeutsch / Neuhochdeutsch. Nach einem kritischen Text von Werner Schröder ins Neuhochdeutsche übersetzt, kommentiert und hg. von Horst Brunner. Ditzingen 2018 (Reclams Universalbibliothek 19462).
  • Wolfram von Eschenbach: Willehalm. Hg. von Joachim Heinzle. Frankfurt a.M. 2009 (Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch 39).
  • Wolfram von Eschenbach: Willehalm. Text und Übersetzung. Text der Ausgabe von Werner Schröder. Übersetzung, Vorwort und Register von Dieter Kartschoke. 3., durchges. Aufl. Berlin 2003.

Zur Einführung:

  • Joachim Heinzle (Hg.): Wolfram von Eschenbach. Ein Handbuch. 2 Bde. Berlin – Boston 2011. [Studienausg. in einem Bd. Berlin – Boston 2014]
  • Joachim Bumke: Wolfram von Eschenbach. 8., völlig neu bearbeitete Aufl. Stuttgart/Weimar 2004.