
Mit „Midnight’s Children“ feierte Salman Rushdie bereits mit seinem zweiten Roman seinen vermutlich größten Erfolg. Der Roman gewann nicht nur 1981, im Jahr seines Erscheinens, den renommierten Booker Prize, sondern wurde auch 1993 und erneut 2008 zum „Best of the Booker“ überhaupt gewählt. Auch die Begründung der Jury zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels von 2023 verweist zuallererst auf „Midnight’s Children“. Der Roman erzählt die Geschichte von Saleem Sinai, der am 15. August 1947 um Mitternacht geboren wird und damit genau zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit Indiens. Wie andere Kinder, die in dieser Mitternachtsstunde geboren werden, verfügt Saleem über besondere magische Kräfte. Der Roman öffnet sich über diesen Ausgangspunkt für viele verschiedene Lesarten: So ist er Bildungsroman, Familiensaga, Allegorie auf die indische Nation und Fantasy-Roman zugleich. Im Rahmen des Seminars werden wir uns diesen verschiedenen Zugängen nähern und dabei Debatten über den magischen Realismus, postkoloniale, postmoderne und transkulturelle Ansätze sowie die Freiheit des Schriftstellers berücksichtigen, die mit Rushdies folgenden Werken und seiner Biographie noch größere Bedeutung gewonnen haben.
- Trainer/in: Maren Scheurer