Einschreibeoptionen
Nach 1933 gelang mehr als der Hälfte der in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden die Flucht vor den Nationalsozialisten. Noch in den 1930er Jahren suchte die größte Gruppe von ihnen im europäischen Ausland Schutz vor den nationalsozialistischen Peinigern, ehe sie ab 1940 von diesen wieder eingeholt wurden. Diejenigen, die ins außereuropäische Ausland (USA, Palästina, Südamerika, Asien aber auch nach Afrika) entkommen konnten, bauten – mit den Leben davongekommen – an ihrem jeweiligen Zufluchtsort ein neues Leben auf.
In dem Seminar blicken wir auf die jüdischen Flüchtlinge, ihre Handlungsspielräume, ihre Fluchtwege, jüdische und nichtjüdische Retter und Fluchthelfer, jüdische Organisationen, den deutsch-jüdischen Alltag nach der Flucht, deutsch-jüdische Migrationsgemeinschaften (den so genannten Jekkes-Communities in New York, Argentinien und in Israel) und den Einfluss von deutsch-jüdischen Intellektuellen auf Wissenschaftskulturen in den USA und in Israel (Joachim Prinz, Hannah Arendt, Martin Buber u.a.). In dem Seminar werden wir uns auch mit dem Thema der deutsch-jüdischen Remigration in die Bundesrepublik und in die DDR beschäftigen (Theodor Adorno, Max Horkheimer, Stefan Heym u.a.).
Das Seminar basiert auf einer eingehenden Lektüre von Sekundärliteratur sowie auf einem grundlegenden Quellenstudium. Wir werden mit Literatur und mit Filmen, aber auch mit Zeitungen, Briefen und Berichten von Zeitzeugen arbeiten.
Die Lektüre von englischer Fachliteratur wird in dem Seminar vorausgesetzt.
- Trainer/in: Stefanie Fischer