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Auf Literatur bezogene Gespräche sind grundlegend für die literarische Sozialisation und gelten kulturgeschichtlich als traditionsreiche Form des Austausches von Erfahrungen mit dem Lesen und mit Literatur. Eine besondere Form, diese Begegnung und die daraus resultierenden Verstehens- und Lernprozesse didaktisch zu gestalten, bietet das „Heidelberger Modell des Literarischen Unterrichtsgesprächs“. Seit seiner Entstehung vor knapp 20 Jahren hat es in der fachdidaktischen Diskussion große Resonanz erfahren und gehört inzwischen zum festen Bestandteil des schulischen Literaturunterrichts aller Schularten und Klassenstufen. Mit diesem Modell sind nicht die vertrauten Rituale des fragend-entwickelnden Interpretationsgesprächs gemeint, sondern Formen, die eher mit literarischer Geselligkeit, Gruppendynamik und „lebendigem Lernen“ zusammenhängen und literarisches Verstehen als eine langsame und gemeinsam verantwortete Entfaltung des Textsinns begreifen.
In diesem Seminar werden wir die einschlägigen Texte zur Theorie und Didaktik des Literarischen Unterrichtsgesprächs erarbeiten. Auf dieser Grundlage sollen konkrete literarische Gespräche in kleineren Gruppen vorbereitet, durchgeführt und ausgewertet werden. Dabei kommen zentrale Problemstellungen – wie Textauswahl, Textpräsentation, Gesprächseröffnung, -leitung und Gesprächsbeendigung – zur Sprache. Die Teilnehmer:innen erhalten die Möglichkeit, sowohl eigene Erfahrungen im Leiten und Geleitetwerden zu sammeln und zu reflektieren als auch anhand von Videosequenzen und Gesprächstranskripten grundsätzliche Überlegungen zu den Chancen und Grenzen literarischer Gespräche in Schule und Hochschule anzustellen.
Im Seminar ist die vor- und nachbereitende Lektüre gefordert. Entsprechende Angaben werden zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
Portfolio (Umfang ca. 10 Seiten; nur L3: ca. 15 Seiten)
- Trainer/in: Johannes Mayer