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Während die hellenistische Dichtung sich wegen ihrer Intrikatheit andauernder Beliebtheit in der Forschung erfreut, steht die nachklassische Prosa oft im Schatten ihrer klassischen Vorgänger, zu Unrecht, da die Geschichtsschreibung (Polybius) mit den atemberaubenden Entwicklungen der Zeit Schritt zu halten versucht, die Philosophie der veränderten Stellung des Menschen im (politischen) Kosmos Rechnung trägt und die wissenschaftliche Prosa ein neues Genus ist, das die Sprachwissenschaft als Disziplin etabliert und in der Naturwissenschaft bahnbrechende Innovationen dokumentiert. In der Kaiserzeit entwickelt sich die griechische Prosa in Symbiose mit der römischen, wie erkennbar an griechisch schreibenden Römern (Appian, Mark Aurel), während die Naturwissenschaft ihre Ergebnisse kanonisiert und die griechische Sprache, Literatur und Bildung sich in Attizismus und zweiter Sophistik auf ihre klassischen Wurzeln zurückbesinnen und in Lukians unterhaltsamem Werk umfassend parodiert werden. Dieses bunte Kaleidoskop wollen wir uns in der Vorlesung nach anhand ausgewählter Texte näher anschauen. Die Zeitalter des Hellenismus und der Kaiserzeit werden vor der entsprechenden Literatur kurz vorgestellt. Die Spätantike und Patristik werden außen vor bleiben.

Literatur

Chaniotes, Angelos: Age of Conquests. The Greek World from Alexander to Hadrian. Cambridge, Massachusetts 2018.

Dihle, Albrecht: Griechische Literaturgeschichte. Von Homer bis zum Hellenismus. München 31998.

Dihle, Albrecht: Die griechische und lateinische Literatur der Kaiserzeit. Von Augustus bis Justinian. München 1989.

Russo, Lucio: The Forgotten Revolution. How Science was born in 300 BC and why it had to be reborn. Trans. Silvio Levy. Berlin / Heidelberg 2004. Orig. La rivoluzione dimenticata. Il pensiero scientifico greco e la scienza moderna. 3. Aufl. Mailand 1997.

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