
Reichsbürger*innen, Querdenker*innen, Siedler – die Zahl der Gruppen, die ein völkisches Gedankengut mit neopaganen Aspekten und einem rechtsextremistischen Weltbild, verweben, hat sich seit der Pandemie vervielfacht. Sie alle eint der Verschwörungsglaube, ‚fremde Mächte‘ im Hintergrund kontrollierten die Welt und wollten ihnen das Recht auf Selbstbestimmung absprechen. Als Konsequenz aus dieser Annahme, betreiben sie häufig eine Weltflucht durch die physische oder psychische Abkehr von der Mehrheitsgesellschaft und den Aufbau abgeschiedener Enklaven mit eigenen Glaubens- und Rechtssystemen. Das Seminar geht mit Hilfe ausgewählter Beispiele aus dem Phänomenbereich der Verschwörungstheoretiker*innen der Frage nach, welche Elemente von Conspirituality diesen Gruppen inhärent sind und inwiefern ihr Verschwörungsglaube sich von Aberglaube und Esoterik abgrenzen lässt.
Literaturhinweise:
Ginsburg, Tobias (2021). Die Reise ins Reich – Unter Rechtsextremisten, Reichsbürgern und anderen Verschwörungstheoretikern. Hamburg: Rowohlt Verlag.
Lamberty, Pia und Katharina Nocun (2022). Gefährlicher Glaube. Die radikale Gedankenwelt der Esoterik. Köln: Quadriga-Verlag.
Pöhlmann, Matthias (2021). Rechte Esoterik. Wenn sich alternatives Denken und Extremismus gefährlich vermischen. Freiburg im Breisgau: Verlag Herder.
Speit, Andreas (2017). (Hrsg.). Reichsbürger: Die unterschätzte Gefahr. Berlin: Ch. Links Verlag.
Leistungsnachweis: Mündliche Prüfung am 3.2.26
- Trainer/in: Nina Kaesehage