Demokratische politische Systeme sind in besonderer Weise auf die Unterstützung ihrer Bürger*innen angewiesen. Die Bestimmung und Erklärung der Vorbedingungen politischer Stabilität durch die Betrachtung der "subjektiven Seite von Politik", also grundlegenden Einstellungen und Werten in der Bevölkerung, ist das zentrale Forschungsinteresse der politischen Kulturforschung. Vor dem Hintergrund verschiedener Krisendiagnosen und politisch-gesellschaftlicher Entwicklungen wie dem Erstarken populistischer und extremer Parteien stellt sich vermehrt die Frage nach dem Zustand, den Determinanten und den Folgen grundlegender Systemorientierungen.
Der Kurs behandelt zentrale Konzepte und Indikatoren der Einstellungsforschung, darunter Demokratiezufriedenheit, politisches Vertrauen, politische (Selbst-) Wirksamkeit und politische Entfremdung. Neben konzeptuellen Grundlagen werden theoretische Perspektiven und empirische Befunde zu individuellen und gesellschaftlichen Einflussfaktoren, zeitlichen Entwicklungen und internationalen Vergleichen thematisiert. Darüber hinaus werden die gesellschaftlichen Folgen abnehmender politischer Unterstützung sowie potenzielle Gegenmaßnahmen diskutiert.
- Trainer/in: Simon Bienstman