Buch - Beispielübung
Ein Buch ist ein Arbeitsmaterial, mit dem man mehrseitige Lerninhalte in einem buchähnlichen Format darstellen kann. Bereits erstellte Webseiten können direkt in ein Buch importiert werden. Bücher können als Ganzes oder kapitelweise ausgedruckt werden.
Moodle-Bücher bestehen aus einer Reihe von einzelnen HTML-Seiten, die in Kapitel und Unterkapitel aufgeteilt werden können. Ein Unterkapitel kann jedoch nicht in weitere in Unterkapitel gegliedert werden.1. I am digital
In diesem Buch sind einige Artikel zusammengefasst, die ich im Lauf der letzten Monate zum Thema Digitalisierung in einem ePortfolio gesammelt habe. Hauptzweck war es, Gedanken und Materialien zu sammeln, die in einem Vortrag auf der Jahresversammlung der Gestalttherapeuten dargelegt werden sollen.
Der Anlass bestand allerdings schon früher und macht sich in dem geradezu hysterischen Begeistern oder Begeistern-Machen rund um dieses Thema fest. Und das schafft die Möglichkeit einmal selber fröhlich-poetisch mit der schönen neuen Wirklichkeit umzuspringen.
Der Mensch hat seit seiner Genese, wenn man zumindest in ihrem jüdisch-christlichen Interpretationsrahmen verbleibt, ein Problem mit der Wirklichkeit. In ihr findet er sich als Ausgestoßener, nach der Vertreibung aus paradiesischen Zuständen, wieder, um in ihr im Schweiße seines Angesichts sein mühsames Dasein zu fristen. Hegel schreibt in seiner Geschichte der Philosophie "Im Unglück der Wirklichkeit wird der Mensch in sich hineingetrieben und hat da die Einigkeit zu suchen, die in der Welt nicht mehr zu finden ist." Doch was an sich Grund genug sein könnte, dieser erbärmlichen Angelegenheit ein rasches Ende zu bereiten, findet sein Gegenstück in der göttlichen Order, den Dingen der äußeren Welt Namen und Bedeutungen zu geben und sie sich untertan zu machen. Und so schafft sich der Mensch seine eigenen Wirklichkeiten, eine innere aus Vorstellungen, Gedanken und Systemen, Philosophie und Wissenschaft und eine äußere, die er in Wechselwirkung mit der inneren beobachtet, interpretiert und durch den Einsatz von Werkzeugen und Technologien gestaltet.
Das innere Moment ist der Gedanke, das äußere das Werkzeug. Sie verbindet die Handlung, die in ihrer Beobachtung und Deutung zur neuronalen Verstärkung und zu neuen Verknüpfungen und neuen Gedanken führt, die wieder in der äußeren Welt zum Ausdruck kommen. Was in dieser Beschreibung einer Dynamik noch fehlt, ist die Energie selber, die sie antreibt. Die Angst, Verzweiflung, der Schmerz als Einzelnes, Losgelöstes in einer äußeren Wirklichkeit existieren zu müssen und die Lust, in ihr Befriedigung zu finden und evozieren zu können.
Dies ist, so meine These, der vielleicht notwendige blinde Fleck, um eine innere Wirklichkeit erst entstehen lassen zu können - die gedachte Emanzipation des Geistes von der Wirklichkeit, an die ihn Emotionen letztlich immer noch ketten. Und damit kommen wir zur eigentlichen Frage. Was tun und wollen wir wirklich, wenn wir von der Digitalisierung der Arbeit, der Bildung etc. reden und einem Werkzeug das Vorrecht geben wollen, unser Leben zu gestalten.
Digital first - Bedenken second?
Autor:Ralph Müller
Foto: pwc-Plakat Frankfurter Flughafen Ralph Müller