Wintersemester 2023/2024

Seminar: Schuldenkrise im Globalen Süden? Perspektiven auf die internationale Schuldenarchitektur
Wintersemester 2023/24
Seminar Stadt-, Wirtschafts- oder Sozialgeographie
(BA HF: BA6a | BA NF: HGeo-NF3 | L3: GeoL3-8a | L2: GeoL2-5 | L5: GeoL5-5)

Inhalt:

Urbane Verkehrspolitiken im Namen der Nachhaltigkeit sind weltweit im Trend und werden durch massive Förderprogramme internationaler Entwicklungsbanken auch jenseits der Ballungszentren des Globalen Nordens vorangetrieben. Die zumeist kreditfinanzierten Maßnahmen sind dabei häufig ähnlich: Öffentliche Räume werden ‚lebenswerter‘ und ‚klimaresilienter‘ umgestaltet, ÖPNV-Angebote werden ausgebaut und Fahrradinfrastrukturen etabliert. Dieser Tendenz gegenläufig ist eine meist ungebrochene staatliche Finanzierung des motorisierten Individualverkehrs.

Im Seminar gehen wir erstens der Frage nach, was internationale Investitionsinstitute aber auch politische, privatwirtschaftliche oder zivilgesellschaftliche Akteure überhaupt motiviert an Stadterneuerungsprozessen im Nachhaltigkeitsparadigma zu partizipieren? Zweitens probieren wir nachzuvollziehen, welches Wissen in global zirkulierenden Verkehrskonzepten lokal zur Anwendung kommt und welche sozio-räumlichen Auswirkungen eine politische Ökonomie der nachhaltigen Stadtgestaltung auf deren Gesellschaften hat?

 

In den ersten Sitzungen beschäftigen wir uns entsprechend mit theoretischen Grundlagentexten zu aktuellen Debatten der policy mobilities, urban renewal und decolonial transport knowledge. Im späteren Verlauf beschäftigen wir uns mit internationalen Fallbeispielen und dekonstruieren global verflochtene Machtverhältnisse in situativ verorteter Verkehrspolitik und versuchen anhand lokaler Artikulationen des Protests über alternative Wissensressourcen nachzudenken, die für eine sozial-ökologische Mobilitätsgestaltung nutzbar gemacht werden könnten.


Im berufspraktischen Seminar erhalten die Studierenden in Kooperation mit GeographInnen aus der Berufspraxis einen Einblick in ausgewählte humangeographische Berufsfelder und/oder erlernen arbeitsmarktrelevante Qualifikationen.

Die Veranstaltung führt in die Grundlagen der Verkehrs- und Mobilitätsforschung ein. Dabei geht es sowohl um theoretisches wie auch fachlich-praktisches Grundlagenwissen, welches für eine vertiefende Beschäftigung im weiteren Studium wesentlich ist.

Der aktuelle Diskurs um die Mobilitätswende und nicht zuletzt die Pandemie haben der Fuß- und Rad-Mobilität zu mehr Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit verholfen. Von Pop-up-Radwegen bis hin zur 15-Minuten-Stadt entwickeln sich Ambitionen, die aktive Mobilität auch aktiv zu fördern. Dabei sind offensichtliche Vorteile um Klimawirkung, Teilhabe und Gesundheit auch in Widersprüche und Konflikte verwickelt, etwa wenn es um Sicherheitsbedürfnisse, Flächengerechtigkeit, Gentrifizierung, Zugänglichkeit bzw. Exklusion und sich hier offenbarende gesellschaftliche Machtverhältnisse geht.

Im Seminar wollen wir diesen Potentialen und Konflikten der aktiven Mobilität „nachgehen“ und die Rolle des öffentlichen Raumes in unsere Untersuchungen einbinden. Auf Basis aktueller Fragestellungen, Ereignisse, Entwicklungen und Beispiele aus der Rhein-Main-Region entwickeln die Studierenden in dem zwei-semestrigen Projektseminar eigenständig und nach Interesse Forschungsprojekte, die sie anschließend empirisch bearbeiten.

#Hanau, #saytheirnames, #MeTwo, #BlackLivesMatter, #schuleohnerassismus?

Rassismus wird in Deutschland und global aktuell wieder prominent diskutiert, auch in den sozialen Medien. Die aktuellen Diskurse im „digitalen Raum“, aber auch dessen technische Strukturen wie Algorithmen oder subtile Konventionen auf Plattformen bestimmen die gesellschaftlichen Aushandlungsprozesse des Themas maßgeblich mit, verleihen ihm gar eine zunehmende Dynamik. Hieraus erwachsen (alte und neue) Anforderungen an Kinder, Jugendliche und Lehrer*innen, die Folgen derartiger Rassismusdiskurse (in digitalen Kontexten) kritisch-reflexiv analysieren und bewerten sowie dessen Effekte auf (geographische) Bildungsprozesse einschätzen zu können. Ziel ist es dabei Geographieunterricht letztendlich rassismuskritischer gestalten zu können. Das Seminar führt aus rassismuskritischer Perspektive in rassismustheoretisches Grundlagenwissen ein und diskutiert dieses anhand aktueller Beispiele innerhalb und ‚außerhalb‘ sozialer Netzwerke. Zudem werden existierende Unterrichtsbeispiele mit Hinblick auf die gewonnenen Erfahrungen analysiert und reflektiert. Seminarbegleitend führen die Teilnehmer*innen ein ePortfolio, um die im Seminar gemachten Erfahrungen zu dokumentieren. Auf Basis des ePortfolios wird eine Abschlussreflexion erstellt.