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Niemand anders als Gottfried von Straßburg preist in seinem berühmten Literaturexkurs Heinrich von Veldeke gleichsam als den Begründer der höfischen Erzählliteratur, der dem Baum der Dichtung einen ersten deutschsprachigen Zweig aufgepfropft hate: er inpfete das erste rîs / in tiutscher zungen (Tr 4736f.). Basierend auf Vergils Aeneis und vermittelt durch den anonymen altfranzösischen Roman dʼEneas, den Veldeke in den 1170/80er Jahren ins Deutsche übersetzt hat, erzählt der Text von der Begründung der römischen Herrschaft durch den aus dem brennenden Troja entkommenen Aeneas. Nicht nur die Art, wie dabei die Antike mediävalisiert wird, ist dabei interessant (wie geht etwa ein mittelalterlicher christlicher Erzähler mit dem antiken Götterapparat um?); der Text fasziniert auch als erste deutsche Großerzählung, die dem Thema Liebe breiten Raum gibt. In gemeinsamer intensiver Lektüre und Übersetzung sowie Interpretation unter Heranziehung jüngerer Forschungsbeiträge wollen wir uns im Seminar diesen frühen Antikenroman erschließen.

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