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Frage 8: zu Dorothea von Mücke

Re: Frage 8: zu Dorothea von Mücke

by Kevin Baumann -
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Eine Form von Wissenskultur in "Das Fräulein von Scuderi" wird der Polizei zugeordnet, da diese durch Rationalität und Beweise versucht, Verbrechen aufzuklären. Der Polizei gelingt es jedoch nicht, die Raub- und Giftmorde aufzuklären.

Die andere Form von Wissenskultur wird dem Fräulein Scuderi selbst zugeordnet. Hierbei handelt sie jedoch auf der emotionalen Ebene und nicht auf der rationalen. Sie versucht, bei ihrem Gegenüber Emotionen zu wecken, um die Unschuld Olivier Brussons zu beweisen.


Die Kunstkultur ordnet von Mücke Cardillac und seinem Künstlermodell zu. Es geht ihm um die Kunst ihrer selbst willen. Da er sich deshalb nicht von seiner Goldschmiedekunst trennen will, tötet er seine Kunden, um den Schmuck zurückzuholen.


Die eine Liebeskultur stellt Cardillacs Tochter Madelon dar. Sie verkörpert die unschuldige Liebe. Da sie Brusson liebt, glaubt das Fräulein Scuderi, dass dieser unschuldig sein müsse, weil ihn so etwas reines wie Madelon sonst nicht lieben würde. Diese Liebe steht für das zu jener Zeit aufkommende konservative bürgerliche Ehemodell.

Die zweite Liebeskultur ist die Sexualität, welche sich in eine "normale" und eine undurchsichtige und unheimliche unterteilt. Erstere folgte klaren Regeln und wird dem königlichen Hof zugeschrieben. Letztere wird hingegen mit Cardillac in Verbindung gebracht. Diese Ausprägung bei ihm ist auf sein Trauma, das er im Mutterleib erlebt hat, zurückzuführen.